“Kommt alle, ich trinke Sterne”: ein kleines Lexikon rund um Schaumweine

Es ist wohl die treffendste Beschreibung, seit es Schaumwein entdeckt wurde. Im wahrsten Sinne des Wortes und doch hat sie nichts an Aktualität oder ihrem Wahrheitsgehalt eingebüßt. “Kommt alle, ich trinke Sterne” sagte Dom Pérignon, als er den ersten aus seinem prickelnden Weißwein genommen hatte.

Dieser war im Frühjahr ein zweites Mal gegärt und hat dadurch Kohlensäure entwickelt – der Schaumwein war geboren. Um 1600 übrigens. Und natürlich gibt es mehrere Geschichten darum, wie man Wein zum Prickeln gebracht hat. Aber wir finden, Dom Pérignons trifft den Nagel auf den Kopf.

Aber wie kommt die Kohlensäure in den Wein und welche Unterschiede gibt es?

Ein kleines Lexikon.

  • Was macht Sekt zu Sekt?

Ab einem Kohlensäuredruck von 3 bar spricht man von Schaumwein. Das ist aber dann noch kein Sekt – es fehlt noch das Prädikat „Qualitätsschaumwein“.

Das gibt’s nur unter bestimmten Voraussetzungen: Zum Beispiel, ab einer Mindestlagerzeit, bei einem Mindestalkoholgehalt von 10 Prozent und wenn die Kohlensäure durch eine zweite Gärung entstanden ist.

Einen Prosecco kann man daher also nur dann als „Sekt“ bezeichnen, wenn er diese Anforderungen erfüllt. Das erkennt ihr daran, dass „Spumante“ auf dem Etikett steht.

  • Und was genau ist Prosecco?

… erstmal eine Herkunftsbezeichnung, nämlich Venetien.

Prosecco gibt’s als „Spumante“, das sind dann Schaumweine (also über drei Bar Kohlensäuredruck) und als „Frizzante“ mit weniger Druck.

„Prosecco Spumante“ darf sich der Prosecco nur nennen, wenn er allen Anforderungen entspricht, die auch ein Sekt bieten muss – Lagerzeit, Kohlensäuredruck und Entstehung der Kohlensäure bei der Gärung.

„Prosecco Frizzante“ ist ein Perlwein. Perlwein heißt: in eigentlich stillen (Weiß-) Wein wird Kohlensäure hineingepumpt. Das geht schneller als während der Gärung. Deswegen ist er meistens günstiger, schmeckt dafür aber oft schneller schal.

  • Die drei großen C

CHAMPAGNER darf Schaumwein nur heißen, wenn er aus der Champagne stammt. Das ist ein 35.000 Hektar großes Weinanbaugebiet nordöstlich von Paris. Bei der Herstellung gibt es strenge Regeln: Unter anderem müssen die Trauben von Hand geerntet werden.


CRÉMANT ist der Konkurrent des Champagners und stammt auch aus Frankreich, aber eben nicht aus der Champagne.


CAVA kommt aus Spanien und wird ebenfalls nach den traditionellen Methoden des Champagners hergestellt.

  • Und dann gibt ‘s noch Winzer-Sekt

Winzer-Sekt ist das Pendant der deutschen Winzer zum Champagner und Crémant. Er wird klassisch mit Flaschengärung hergestellt. Das macht ihn zu Qualitätsschaumwein − ihr erinnert euch: Kohlensäure und so.

Mit der Bezeichnung betonen Winzer, dass der Grundwein für ihren Sekt tatsächlich aus ihrem Betrieb beziehungsweise aus dem Anbaugebiet stammt und nicht − wie bei einigen großen Sektkellereien − überwiegend im Ausland eingekauft wird.

Winzer-Sekte sind meistens sortenrein von einer Rebsorte, z.B. Riesling oder Weißburgunder. Es gibt aber auch Cuvées aus mehreren Sorten.

Wenn ihr auch Sterne trinken möchtet, könnt ihr das beim Schaumwein-Tasting am Samstag, 18. September im Kramerlgarten tun. Markus Ruhland, unser Experte, hat ein paar leckere Tropfen ausgesucht.

Anmeldungen per Mail an: hallo@genuss-karussell.de.